Wecke das Versuchskaninchen in dir!

Immer wieder treffe ich gerade auf junge Sportler, die sich beim Thema Trainingsgestaltung und angrenzenden Bereichen wie Ernährung und Regeneration ziemlich verloren fühlen. Die Welt ist voller Meinungen, Ratgeber und selbsternannter Experten – es gibt genauso viele Geheimtipps und brandneue Studien wie Sterne am Himmel. Und alle behaupten, die einzig wahre Methode zu kennen.

Wem soll man also glauben? Vertraue ich den Experten, meinem Trainingspartner oder folge ich einfach dem Trainingsplan aus der Biografie meines sportlichen Idols?

Kopf einschalten und los geht’s

Hier mein Vorschlag: Mach einen Schritt zurück, schalte deinen Kopf ein und prüfe mit gesundem Menschenverstand, welche Ansätze für dich wirklich Sinn machen. Dann, und hier kommt der spannende Teil, wird es Zeit, zum Versuchskaninchen zu werden!

Die Regeln des Selbstversuchs

Jetzt zählen die Regeln der Experimentierkunst: Eine Variable wird verändert, alle anderen bleiben gleich. Fortschritte und persönliche Empfindungen werden dokumentiert. Nach etwa vier Wochen? Zeit für den nächsten Versuch! Mit einer klugen Vorauswahl kannst du so in einem Vierteljahr die drei glaubhaftesten Theorien persönlich auf die Probe stellen. Was funktioniert, bleibt bestehen – selbst wenn es gängigen Meinungen widerspricht. Denn keine zwei Menschen sind gleich, und das sollte auch im Training berücksichtigt werden.

Individuelle Erkenntnisse zählen

Natürlich gibt es grundlegende Richtlinien. Doch wenn du nach einem Glas Sauerkrautsaft mit Pfeffer besser schläfst als nach warmer Milch, dann bleib dabei und hör auf dein Bauchgefühl, anstatt auf ein allgemeingültiges Rezept zu vertrauen, das dir nichts bringt.

Warum die Versuchskaninchen-Methode Sinn macht

Die Versuchskaninchen-Methode ist nicht nur spannend, sondern auch eine Gelegenheit, ein besseres Gespür für die eigenen Körperreaktionen und Bedürfnisse zu entwickeln – eine Fähigkeit, die sich in vielen Lebensbereichen auszahlt.

Text: Stefan Mothes