Die Mission: Kill your Idols
Vorbilder tragen eine große Kraft in sich. Sie stehen stellvertretend für das Erreichen unserer Ziele. Sie zeigen uns, dass das, wovon wir träumen, machbar ist. Sie geben uns Kraft, wenn wir schwach sind und an uns zweifeln. Sie waren dort, wo wir einmal hinwollen. Was sollte also dagegen sprechen, wenn wir unsere Idole anhimmeln und verehren?
Das Problem ist: Wir kennen unsere Idole meist überhaupt gar nicht. Was wir von Ihnen wissen, sind nur die objektiv messbaren sportlichen Leistungen und ein medial aufpoliertes Image. Was sich rein menschlich hinter der Maske verbirgt, ist bestenfalls ein von uns idealisierter Abdruck. Leider ist nicht jeder sportliche Gewinner auch im Leben ein Gewinner. Oft stinkt es hinter der Fassade und außer der Fähigkeiten, für die wir unsere Sportler bewundern, bleibt nichts mehr übrig, als eine gähnende Leere und oftmals ein zweifelhafter Charakter.
Auch Spitzensportler sind nur Menschen, aber ab einem gewissen Punkte sollten wir die rosarote Brille abnehmen und nicht jeden als Helden verehren, nur weil er in einem bestimmten Teilbereich einmal Außergewöhnliches geleistet hat. Diego Maradona konnte man sicherlich für seine fußballerische Virtuosität bewundern, genauso wie Mike Tyson für seine Dominanz im Boxring. In anderen Lebensbereichen haben die genannten Charaktere nicht unbedingt brilliert (auch wenn das hier bei Weitem keine Abwertung ihrer Person sein soll)...
Gerade Jugendliche neigen dazu, Prominente bedingungslos als Helden zu verehren und die Augen vor allem zu verschließen, was nicht in ihr glorifiziertes Bild passt. Hier müsst ihr einen Trennstrick ziehen, damit ihr nicht, ohne es zu wissen, negative Verhaltensweisen und Eigenschaften in euerm Unterbewusstsein als erstrebenswert verankert. Was schlecht ist, bleibt schlecht, egal wer dahinter steht. Diese klare Geisteshaltung sollte man sich bei aller Heldenverehrung stets bewahren.
26. März 2024