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Drunken Master 3.0. - Wie du als Sportler richtig saufen solltest

Mann in Lederhose, der in der Hand einen großen Bierkrug hält

Als Sportler sollte man die Finger vom Alkohol lassen. Aber niemand ist immer konsequent. Wenn du also zur Flasche greifst, dann richtig. Mit diesem Artikel soll exzessiver Alkoholkonsum in keiner Weise verharmlost oder verherrlicht werden. Wir gehen davon aus, dass Alkoholkonsum für dich die Ausnahme und nicht die Regel ist. Im Folgenden findest du Tipps zur „Schadensbegrenzung“ und wie du im Falle eines Falles am besten mit dem Feuerwasser umgehst.

Vorbereitung

✔ Trinken. Alkohol entwässert. Dem kannst du vorbeugen, indem du bereits vorher ausreichend (alkoholfreie) Flüssigkeit zu dir nimmst. So vermeidest du, dass du später zu schnell trinkst, weil du durstig bist.

✔ Essen. Alkohol auf nüchternen Magen haut doppelt und dreifach rein. Iss eine ausgewogene, leicht verdauliche Mahlzeit – nicht zu fettig, aber sättigend. Stichwort: „Grundlage schaffen“.

✔ Heimkehr. Damit du die Nacht nicht in der Badewanne deines Gastgebers verbringen musst, solltest du planen, wie du nach Hause kommst bzw. wo du adäquat übernachten kannst. Auch wenn du ein Fahrzeug hast, in dem du schlafen kannst, solltest du dies zu Hause lassen. Der Versuchung, betrunken selbst zu fahren, sollte gar nicht erst entstehen.

Auswahl der Getränke

✔ Kalorienbomben vermeiden. Alkoholische Getränke variieren sehr stark in ihrem Kaloriengehalt. Figurbewusste Säufer sollte dies beachten:

Kalorienarme Alternativen:

  • Trockene Weine (ca. 70–80 kcal pro 100 ml)
  • Klare Spirituosen wie Wodka, Gin, Tequila oder Whiskey (ca. 60–70 kcal pro 30 ml)
  • Champagner (ca. 80 kcal pro 100 ml)
  • Leichte Biere (ca. 40–50 kcal pro 100 ml)

Kalorienreiche Getränke vermeiden:

  • Cocktails mit Zuckerzusatz (z. B. Piña Colada: bis zu 300 kcal pro Glas)
  • Mischgetränke wie Rum-Cola oder Wodka-Lemon (ca. 150–200 kcal pro Glas)
  • Süße Weine oder Fruchtweine (ab 120 kcal pro 100 ml)
  • Weißbier, Starkbier (ca. 44–70 kcal pro 100 ml, was bei großen Mengen schnell ins Gewicht fällt)

Hinweis: Falls du dich für den Kalorien- und Kohlenhydratgehalt von alkoholfreien Bieren interessierst, empfehlen wir die diesen Artikel.

✘ Nicht durcheinandertrinken. Halte dich an eine Getränkesorte. Unterschiedliche Alkoholsorten belasten deinen Körper stärker und erhöhen das Risiko für Übelkeit und Kater.

✘ Finger weg von Mischgetränken, die einen hohen Koffeingehalt haben. Harte Spirituosen in Verbindung mit einem aufputschenden Energydrink (z.B. Wodka Red Bull) gehen sehr schnell ins Blut und sind eine hohe Belastung für deinen Körper, besonders dein Herz. Zudem besteht das Risiko, dass du gar nicht merkst, wie du betrunken wirst und es dich dann mit einem Mal umhaut.

Während des Trinkens

Snackteller und mehrere Weinflaschen auf einem kleinen Tisch

✔ Langsam trinken. Du bist nicht auf einem Wettrinken! Je langsamer du trinkst, desto länger bleibst du auf einem angenehmen Level und kannst den Abend genießen, ohne deinen Körper zu überfordern.

✔ Wasser einbauen. Trink zwischendurch immer wieder Wasser. Dies hilft nicht nur, deinen Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten, sondern du wirst auch weniger trinken, da dein Magen durch das Wasser zusätzlich gefüllt ist.

✔ Die richtigen Snacks. Nüsse, Salzstangen, Pistazien, Oliven oder ein bisschen Käse verlangsamen den Alkoholabbau. Das enthaltene Salz (bei Nüssen, Chips oder Salzstangen) hilft außerdem dabei, den Natriumspiegel im Körper auszugleichen

✘ Konflikte vermeiden. Alkohol enthemmt und kann dazu führen, dass du dich auf Diskussionen einlässt, die in Streit oder Handgreiflichkeiten enden. Lass dich deshalb auf nichts ein. Als Mann solltest du besonders darauf achten, im Kontakt mit Frauen respektvoll zu bleiben und unangemessene Annäherungsversuche zu vermeiden. Wenn du dich unter Alkoholeinfluss nicht mehr unter Kontrolle hast, solltest du generell nicht trinken.

✘ Keine Stunts. Auch wenn du nüchtern einen sauberen Rückwärtssalto kannst – versuche nicht, angetrunken irgendwelche Kunststücke vorzuführen. Du wärst nicht der Erste, der sich bis auf die Knochen blamiert oder die Nacht in der Notaufnahme verbringen muss.

✔ Maßhalten. "Nur die Dosis macht das Gift", dies gilt besonders beim Alkoholkonsum. Wann für dich Schluss ist, entscheidest nur du alleine, nicht dein trinkfestes Umfeld. Vom kleinen Schwips bis zum ordentlichen Rausch ist es oft nicht weit.

Der Morgen danach

An dieser Stelle gehen wir von einem maßvollen Konsum am Vorabend aus. Ein schwerer Kater zeigt, dass du es die vorher aufgeführten Hinweise nicht beachtet hast. Du leidest zu Recht und hast diese Lehre verdient.

✔ Ausschlafen. Je nachdem, wann du ins Bett gegangen bist, solltest du so aufstehen, dass dein Körper 7 bis 8 Stunden Schlaf abbekommen hat.

✔ Flüssigkeitshaushalt auffüllen: Trinke am nächsten Morgen mindestens zwei Liter Wasser. Mit Zitronensaft oder einem Teelöffel }\~~ kannst du dein Getränk etwas „tunen“. Magnesiumtabletten oder sonstige Nahrungsergänzungen solltest du nicht benötigen. Da Kaffee ebenfalls entwässert, solltest du lieber einen kleinen Espresso trinken. Noch besser sind schwarzer oder grüner Tee als Muntermacher.

✔ Ein gutes Frühstück. Egal, wie groß der Appetit ist und ob er überhaupt vorhanden ist – essen solltest du in jedem Fall etwas. Ein sog. „Katerfrühstück“ (z.B. Rollmops) solltest du nur zu dir nehmen, wenn du auch sonst derlei deftige Sachen zum Frühstück verzehrst…

Training nach dem Trinken

✘ Kein schweres Training: Dein Körper hat genug durchgemacht, also verschiebe das Heben schwerer Gewichte auf einen anderen Tag. Alkohol hat eine langanhaltende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und kann den Gleichgewichtssinn, die Reaktionsfähigkeit und die motorische Kontrolle beeinflussen, was zu Verletzungen führen kann und generell die Leistung an der Hantel dämpft.

✔ Bewegung für die Regeneration: Ein lockerer Spaziergang bzw. Morgenlauf, eine Fahrradtour oder leichtes Schwimmen sind ideal, um die Blutzirkulation zu fördern und deinen Körper wieder in die Spur zu bringen.

Training unter Alkohol?

Erinnert sich noch jemand an den Film „Drunken Master“ von Jackie Chan? Darin geht es um einen Kung-Fu-Stil, bei dem ein gewisser Alkoholpegel für die Kampfkraft unerlässlich ist. Die Darstellung des Kung-Fu der acht betrunkenen Götter ist eine der besten Szenen von Jackie Chan. Im wirklichen Leben sollte klar sein, dass schon geringe Mengen Alkohol die Kampfkraft (Koordination, Reaktionszeit, Kraft, Distanzgefühl) stark beeinträchtigen.

Interessant ist jedoch die Herangehensweise des ehemaligen MMA-Kämpfers Forrest Griffin, die er in seinem Buch "Got Fight?“ beschreibt. Da er davon ausging, dass er bei einer Schlägerei wahrscheinlich nicht nüchtern sein würde, tranken er und sein Kumpel gelegentlich vor dem Sparring. Sinnvoll? Wohl kaum. Hier sollte man seine Zeit und Energie lieber darauf verwenden, entsprechende Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Wer es dennoch ausprobieren möchte, sollte dies mit einem nüchternen Trainingspartner tun. So kann man am besten erkennen, wie sehr Alkohol die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und dass man dieses Gift generell möglichst meiden sollte. Ein gutes Fazit, oder?

Fotos: Unsplash. Leonardo AI

07. Januar 2025

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