SC DHfK Leipzig Abteilung Finswimming
Wie ein Fisch im Wasser

Elegant wie ein Delphin durch das Wasser gleiten und mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s das kühle Nass auf der Haut spüren? Als Finswimmer ist beides möglich. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Finswimming, zu Deutsch: Flossenschwimmen? Als eine junge Sportart, Ende der 1960er Jahre aus der Kampftauchausbildung hervorgegangen, lässt sich Finswimming durch drei Adjektive beschreiben: dynamisch, kraftvoll und ästhetisch. In Anlehnung an die Schwimmweise der Delphine schwimmt man mit einer einzigen Flosse für beide Füße und sorgt somit durch Ausnutzung der eigenen Muskelkraft für eine schnelle Fortbewegung im Wasser. Bereits bei den Europameisterschaften im Jahr 1972 wurden erstmals Medaillen mit der sogenannten Monoflosse vergeben. Diese wurde in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt und löste ihren Vorläufer, die verlängerten Stereoflossen, ab.
Als aktuelles Aushängeschild der von vielen als Randsportart belächelten Disziplin gilt Florian Kritzler vom SC DHfK Leipzig. Der Modellathlet und Staffelweltmeister von 2013 holte im vergangenen Jahr sechs Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille bei den Weltcup-Veranstaltungen in Eger, Lignano Sabbiadoro und Prag. Florian ist Vize-Europameister über 400 Meter Streckentauchen, holte zudem EM-Bronze über 200 Meter. Dass in ihm noch viel mehr Potenzial steckt, möchte der Leipziger beim kommenden Weltcup im heimischen Becken in der Universitätsschwimmhalle Mainzer Straße unter Beweis stellen. Vom 24. bis 26. April 2015 gleiten dann rund 400 Athleten aus über 15 Nationen in der Uni-Schwimmhalle durchs Wasser. Neben Florian Kritzler wird auch der Doppelweltmeister Sven Lützkendorf beim Weltcup in Leipzig an den Start gehen. Er ist der zweite Weltmeister der Abteilung Finswimming.
Finswimmer sind Realisten. Sie wissen um das bisher fehlende Interesse der regionalen und erst recht der überregionalen Medien. Deshalb muss viel (ehrenamtliche) Zeit in die Akquise von potenten Geldgebern investiert werden. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung, so hatte man gehofft, gab es bereits 1986 mit der Anerkennung als olympische Disziplin durch das Internationale Olympische Komitee. Abgesehen von den jährlich im Wechsel ausgetragenen Europa- und Weltmeisterschaften sowie Weltcups sowie der Teilnahme an den World Games (Sportartenübergreifende Veranstaltung, die aller 4 Jahre im Nach-Olympischen Jahr stattfindet) hat sich keine weitere positive Entwicklung abgezeichnet. Aber die Hoffnung von Athleten, Trainern und Funktionären wird bis zum Schluss nicht aufgegeben. Vielleicht folgt zeitnah die Aufnahme ins olympische Programm.
Dem Finswimming ist es auf jeden Fall zu wünschen. Und getreu dem Motto „Was lange dauert wird irgendwann gut“ tauchen die ambitionierten Finswimmer des SC DHfK Leipzig wahrscheinlich erstmalig 2017 bei der Universiade auf. Eine Aufnahme der Sportart bei diesen Studentenweltmeisterschaften gilt als Sprungbrett, um zeitnah in das offizielle olympische Programm aufgenommen zu werden.
SC DHfK Leipzig e.V. Abteilung Finswimming
Am Sportforum 10, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 - 9821127
www.scdhfk.de, www.fin-swimming.com
Foto: Oliver Reinhardt
02. März 2015