Radball beim TuS Ebersdorf

Gleichgewichtssinn, Radbeherrschung und Spielspaß

Der Turn- und Sportverein Ebersdorf wurde 1882 als Turnverein gegründet. 1920 folgte aufgrund der ständig steigenden Mitgliederzahlen auch der Bau einer eigenen Turnhalle, die noch heute die Vereinsstätte ist. Der Tus Ebersdorf hat derzeit ca. 500 Mitglieder und bietet ein breites Sportangebot für Jung und Alt- Kindersport für Vorschulkinder, mehrere Gymnastikgruppen, Billard, (Freizeit-)Fußball; sowie Volleyball, Tischtennis und Radball mit aktivem Liga-Spielbetrieb auch für den Nachwuchs.

Die Radsportabteilung des Vereins existiert bereits seit 1902, jedoch anfangs erst mit Corso- und Reigenfahren, später kam dann auch die Sportart Radball dazu. In der verbreitetsten Form spielen beim Radball zwei 2er Teams gegeneinander. Die Spielzeit beim Radball beträgt 2x 7min. Ein Radballrad hat keine Gangschaltung und auch keine Bremsen, sondern eine feste Übersetzung (1:1), die für einen schnellen und kraftvollen Antritt und Beweglichkeit, aber auch das Bremsen (durch Rücktritt) notwendig ist.

Der aus Renntierhaaren gefertigte Ball darf nur mit dem Rad gespielt werden, Solang die Hände am Lenker und Füße auf den Pedalen sind, sind aber auch Kopfbälle erlaubt. Die Torabwehr mit Händen ist im Strafraum erlaubt. Ein Absteigen, also auch nur ein Fuß auf dem Boden, ist ein Regelverstoß. Beim Radball sind die Spieler sind ständig in Aktion. Der Sport verlangt einen schnellen Wechsel zwischen Angriff und Verteidigung und es gibt keinen festen Torwart. Dies stellt die Spieler vor hohe motorische, aber auch konditionelle Anforderungen.

Zurzeit stellt der TuS Ebersdorf vier Herrenmannschaften, drei davon spielen sachsenweit, eine im Bezirk Chemnitz. Außerdem nehmen zwei Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb in Sachsen und im Bezirk Chemnitz teil. Wie im gesamten deutschen Raum, hat auch in Chemnitz unter dem zu geringen Bekanntheitsgrad des Sports zu leiden. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Nachwuchsgewinnung aus. In diesem Bereich lässt sich der Verein jedoch nicht entmutigen und begeistert durch Präsentationen in Schulen und bei Info-Veranstaltungen immer wieder aufs Neue potentielle Talente. Radball ist sicherlich kein einfacher Sport, aber ein sehr faszinierender. Ein Einstieg in frühen Jahren ist sicherlich sinnvoll, sollte aber ältere Interessenten nicht abschrecken. Für viele Quereinsteiger stellt gerade die neue Herausforderung und deren Bewältigung eine sehr befriedigende Erfahrung dar.

Foto: Martin Martius