Vereinsvorstellungen

Die goldenen Reiter Dresden

Die goldenen Reiter Dresden

„Jugger“ ist eine ziemlich ausgefallene, aber äußerst spannende Mannschaftssportart, die weltweit immer mehr begeisterte Anhänger findet. In Deutschland wird Jugger bereits seit 1992 gespielt, mittlerweile gibt es sogar ein Ligensystem und nationale und internationale Meisterschaften.

Beim Jugger treten zwei Mannschaften bestehend aus fünf Feldspielern und bis zu drei Auswechselspielern gegeneinander an und versuchen den sogenannten „Jugg“ ins gegnerische Tor zu platzieren. Der Jugg ist der Spielball und erinnert traditionell an die Form eines Hundeschädels. Mittlerweile hat es sich etabliert Rugbybälle zu verwenden. Als Tor, im Jugger „Mal“ genannt, dienen Schaumstoffrichter in Form eines Kegelstumpfes mit einem Loch in der Mitte, in welches der Jugg positioniert werden muss. Lediglich einer der fünf Feldspieler - „Läufer“ genannt - darf den Jugg aufnehmen und Punkte erzielen. Die anderen vier Feldspieler führen „Pompfen“, mit denen sie sich mit den gegnerischen Spielern duellieren. Im Duell besiegte Spieler sind für eine festgelegte Dauer aus dem Spiel genommen und dürfen nicht ihren Läufer oder ihr Mal schützen. Teamwork ist grundlegende Voraussetzung für ein siegreiches Spiel. Für jeden Geschmack gibt es Arten von Pompfen: So kann man eine „Kette“ schwingen, mit „Kurzpompfe und Schild“ verteidigen oder mit „Q-Tip“, „Langpompfe“ oder „Stab“ flink über das Feld huschen. Alle Pompfen sind gepolstert und verhindern so Verletzungen. Treffer an Kopf, Hals und Weichteilen werden als Foul eingestuft. Die Hände sind, ausgenommen bei Kettenspieler und Läufer, ebenfalls eine ungültige Trefferzone.

Auf den ersten Blick lässt Jugger an ein gladiatorenartiges Prügelspiel schließen, aber dies ist nicht der Fall. Mit den Pompfen soll der Gegner in den Duellen zwar berührt, aber nicht „umgehauen“ werden. Das Duellieren beim Jugger könnte man daher noch am ehesten mit Fangen und Fechten vergleichen, auch wenn ein Laie aufgrund der ungewöhnlichen Sportausrüstung erst mit dem zweiten Blick erkennt, dass Koordination, das richtige Timing und viel Beinarbeit entscheidend sind. Aufgrund der Dynamik und der hohen körperlichen Anforderungen an die Spieler dauert ein Spiel nicht sehr lange. Ein Juggerspiel hat zwei Halbzeiten und diese dauern je 100 „Steine“. Dieser Stein ertönt in Form eines Trommelschlags regelmäßig in 1,5 Sekundenabständen während des Spiels. Zwischen den Halbzeiten gibt es eine Pause, in der die Mannschaften die Seiten wechseln. Gespielt wird in der Regel auf einem Rasenplatz oder einer ebenen Wiese.

Jugger gibt es Dresden bereits seit 2011. Das Team nennt sich „Die Goldenen Reiter Dresden“ und ist mit einer eigenen Abteilung seit 2016 durch den TSV Rotation Dresden 1990 e.V. vertreten. Während der Sommerzeit, April bis Oktober, trifft sich das Team drei Mal die Woche im Alaunpark zum Trainieren und Spielen. Während der Winterzeit trainiert die Mannschaft in der Sporthalle weiter. Da die Sportgeräte im Jugger nicht im herkömmlichen Sportfachhandel zu erwerben sind, haben sich viele der Spieler ihre eigene Pompfe nach eigenem Geschmack gebaut. Im Training üben die Goldenen Reiter nicht nur Ausweichbewegungen und Sprints, sondern auch das Duellieren mit den Pompfen. Bei den Goldenen Reitern Dresden dürfen die Pompfen übrigens niemals als „Waffe“ bezeichnet werden. Wer sich dies nicht merken kann, darf sein Gedächtnis mit Liegestützen wieder auffrischen. Am sportlichen Wettkampf nimmt Dresdens erste Juggermannschaft seit der Saison 2016 teil und konnte sich bereits auf Turnieren in Sachsen und Bayern als Newcomer mit steter Lern- und Erfolgskurve zeigen. Durch internationale Teilnahme war ihr Schlachtruf „Augustus Rex!“ sogar auch schon in Irland zu hören. Interessierte erreichen die Goldenen Reiter Dresden unter den genannten Kontaktdaten oder direkt im Alaunpark.

Die goldenen Reiter Dresden | Abteilung des TSV Rotation Dresden 1990 e.V.
Ansprechpartner: Magnus van Lück
Tel.: 0176 - 61352340
www.facebook.com/DieGoldenenReiterDresden

Foto: Privat

11. Januar 2017

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