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Ronny Lopez Lopez: Comeback mit Stolpersteinen

Ronny Lopez Lopez

Der in Halle (Saale) geborene Deutsch-Kubaner Ronny Lopez Lopez (kein Schreibfehler) hätte sich seine boxsportliche Karriere sicher ganz anders vorgestellt. Aber wie das Leben nun mal so spielt. Zum Boxen ist er mit 15 Jahren relativ spät gekommen und anfangs auch mit falschen Vorstellungen. Als Neuling gestandenen Faustkämpfern zeigen, wo der Hammer hängt? Dies ging erwartungsgemäß nach hinten los, aber der Ehrgeiz war geweckt. Ab da an wurde täglich trainiert und bei rund 30 Amateurkämpfen musste sich der Hallenser nur viermal seinen Gegnern beugen. Leider genießt das Amateurboxen in Deutschland wenig Beachtung und selbst nationale Titelgewinne finden sich weit hinter den Fußballergebnissen der Kreisliga. Zudem war es aufgrund des späten Einstiegs für Ronny Lopez Lopez sehr unwahrscheinlich, den Sprung in die Nationalmannschaft zu schaffen. Talent hin oder her. Somit war der Sprung ins Profilager im Jahre 2012 die logische Konsequenz.

Traumstart, Verletzungen, Verzögerungen

Als Profiboxer lieferte der Faustkämpfer mit kubanischen Wurzeln einen Traumstart. Drei Kämpfe, drei Siege, alle davon durch KO. Leider zog der letzte Sieg eine schwere Schulterverletzung nach sich, die zweier Operationen bedurfte und unzählige Stunden Physio- und Ergotherapie notwendig machten. Karriere damit auf Eis gelegt. 2017, drei Jahre später, will es der 26-Jährige noch einmal wissen. Die Schulterverletzung ist ausgeheilt, die Einstellung stimmt, die Motivation ist hoch. Das lang ersehnte Comeback stand fest und Ronny Lopez Lopez wollte am 3. Dezember in Hamburg wieder in den Ring steigen. Erstmals im Supermittelgewicht (bis 76,2 kg), aber in der Zukunft soll es dann wieder ins Mittelgewicht (bis 72,2 kg) gehen. Daraus wurde jedoch nichts, denn dem austrainierten Hallenser fehlte in Hamburg das Wichtigste: der Gegner. Dieser trat am Kampftag aus unbekannten Gründen nicht an und so musste das Duell eine Stunde vor Kampfbeginn abgesagt werden.

Ronny Lopez Lopez

Realistische Ziele

Trotz dieser unschönen Verzögerung sieht Ronny Lopez Lopez seine Zukunft als Profi optimistisch, wenn auch realistisch: „Ich will der Beste sein und etwas aus meinem Talent machen. Daran glaube ich. Aber Profiboxen ist kein Zuckerschlecken und die Quälerei muss sich am Ende auch lohnen. Dazu gehört manchmal ein wenig Glück und auch der Körper muss mitspielen.“

Alles in allem liegen spannende Monate vor Ronny Lopez Lopez. Und diese sind nicht nur sportlicher Natur. Im Januar 2018 geht es für ihn erstmals nach Miami, wo der Rest seiner Familie aus Kuba jetzt lebt. Dort trifft er erstmals seinen Vater, der vor seiner Geburt das Land verlassen musste. Dies wird sicherlich auch auf emotionaler Ebene eine spannende Begegnung.

Mehr über Ronny Lopez Lopez findet ihr auf seiner Instagram-Seite: www.instagram.com/r.lopezlopez.

Fotos: Privat

05. Januar 2018

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