Freiwilliges Soziales Jahr im Sport
Ab September werden auch in diesem Jahr wieder viele junge Leute einen Freiwilligendienst im Sport in einem Sportverein oder -verband antreten. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) dauert im Regelfall zwölf Monate und gilt für engagierte Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren. In Vollzeit (40 Stunden pro Woche) unterstützen die FSJler meist ehrenamtlich geführte Vereine und Verbände im Kinder- und Jugendbereich.
Vorteile für den Freiwilligen
So können die jungen Erwachsenen für ein Jahr in das Berufsfeld Sport reinschnuppern und viele Erfahrungen sammeln. Ob als Übungsleiter, Co-Trainer oder als Betreuer in Kitas und Schulen, die Einsatzgebiete sind neben dem sportlichen Bereich auch organisatorisch und in der Mitgliederverwaltung vielfältig. Zwar haben die meisten jungen Leute, die sich dafür entscheiden, bereits ein pädagogisches und soziales Talent im Umgang mit Kindern, durch den Einsatz in der Praxis sammeln sie jedoch ganz konkrete Erfahrungen und entwickeln neue Kompetenzen. Mit einem Taschengeld von 300 Euro monatlich wird dieser Einsatz honoriert.
Patricia absolviert derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Hockeyabteilung des ESV Dresden. Ihr Aufgabengebiet ist breit gefächert. Mehrmals in der Woche leitet die 19-Jährige für ihren Verein in Kitas und Schulen »Hockeystunden«, wirbt mit ihrer Arbeit damit direkt für die Sportart und im besten Fall neue Mitglieder, die parallel oder später in eines der Nachwuchsteams eintreten. Zudem kümmert sie sich um Beiträge und Spielberichte auf der Webseite und den Sozialen Mediakanälen des Vereins oder präsentiert den Sportclub auf Stadtteilfesten. Auch eigene Projekte werden umgesetzt. So hat Patricia beispielsweise ein »Hockeyabzeichen«, das Jung und Alt ablegen kann, als solches konzipiert und betreut. Von der Ausarbeitung der zu absolvierenden Übungen, über Flyer und Plakate bis hin zur Organisation der Stationen am Veranstaltungstag und die Besorgung von Plaketten, Aufklebern, Medaillen und Urkunden lag alles in ihren Händen. Damit konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und wird dies in ihr weiteres Berufsleben mitnehmen können. Als angehende Grundschullehrerin wird Patricia durch die intensive Arbeit mit Kindergruppen im Rahmen ihres FSJ-Dienstes optimal auf ihr späteres Berufsfeld vorbereitet.
Vorteile für den Verein
Vereine und Verbände können sich als Einsatzstelle bei der Sportjugend bewerben und anerkennen lassen, sofern sie Mitglied im Landessportbund sind. Sie müssen einen Ansprechpartner oder Mentor benennen, der den jungen FSJler bei der Einarbeitung unterstützt. Im Gegenzug profitiert der Verein für ein Jahr von zusätzlicher Hilfe und personeller Verstärkung, die im organisatorischen oder Nachwuchsbereich oft gebraucht wird. Meist generiert der FSJler mit seiner Arbeit neue Mitglieder. Darüber hinaus ergibt sich ein besonderer Nutzen und Gewinn für den Verein durch den jugendlichen Elan und durch frische Ideen, die die jungen Leute oft mitbringen. Der Einsatzstellenbeitrag beträgt 320 Euro und wird an die Sportjugend gezahlt, die als Träger die Personalverwaltung, Abrechnung und pädagogische Begleitung in Form von Schulungen und Seminarwochen sichert. Im Fall von Patricia war der Verein von ihrer Arbeit begeistert, obwohl sie nicht aus den eigenen Reihen bzw. dem Hockey kommt. Viele Ideen, die Patricia eingebracht hat, sind etabliert worden und werden vom nächsten FSJler fortgeführt. Es ist allerdings auch kein Nachteil, wenn die FSJler sich bereits im Verein und in der Sportart auskennen.
Ab Februar können sich Jugendliche sowie Vereine und Verbände bei der Sportjugend für einen Freiwilligendienst, der im darauffolgenden September beginnt, bewerben. Weitere Infos und eine Übersicht mit freien Stellen sind auf dieser Webseite zu finden.
19. September 2017