Buchvorstellung: Handbuch des Helden
Christopher McDougall, Autor des gefeierten Titels „Born to Run“, versucht mit „Handbuch des Helden“ erneut, längst vergessene „Geheimnisse“ aufzudecken und diesmal den Stoff zu erkunden, aus dem der perfekte Athlet - respektive Held - gemacht ist. Die Geschichte beginnt mit der rätselhaften Entführung des deutschen Generals Henrich Kreipe auf Kreta. Über die Frage, wie und durch wen der Befehlshaber auf der besetzten Insel entführt werden konnte, spinnt sich der Mythos des Helden, der tagelang ohne Nahrung durch die Berge wandert, eisenhart und unverwundbar ist. Von da an springt die Geschichte von Agenten zu Guerilla-Kämpfern, von Faszien zum Parkour, von Präsident Theodor Roosewelt zu Herakles & der griechischen Mythologie und von da an wieder zurück zum Kampf der Kreter gegen die Nazis. Als Leser fällt es schwer, dieser wirren Mischung zu folgen. Eingestreute Anekdoten, wissenschaftliche Versuche, Ernährungsmodelle und antike Trainingsmethoden ergänzen die verwirrende Lektüre, der jeglicher roter Faden fehlt. Es ist weder ein Roman, noch ein Handbuch. Ein Nutzwert entsteht lediglich daran, dass der gut recherchierte Inhalt zum Nachdenken anregt. Wer sich durch dieses schwergängige Werk plagt, wird etwas daraus mitnehmen können, aber das Gefühl der Enttäuschung trotzdem nicht los.
Handbuch des Helden
Autor: Christopher McDougall
Blessing Verlag
ISBN: 978-3-89667-491-3
Preis: 19,99 Euro
Das „Handbuch des Helden“ von Christopher McDougall versucht sich in einem spannenden Ansatz, schafft es aber nur sehr schwer, einen roten Faden zu bewahren und bleibt am Ende eine enttäuschende Lektüre.
30. Januar 2017