Buchvorstellung: Dangerous Book for Boys

Wer Jungs in die Welt setzt, sollte diesen auch ein Rüstzeug mit auf den Weg geben, damit sie wie „echte“ Jungs spielen können und auch das ein oder andere über die Welt wissen. Guter Ansatz. Der gebundene, dicke Wälzer macht einen hochwertigen Eindruck, auch Papier, Illustrationen, Bilder und Schriftwahl schließen sich dem an. Das Inhaltverzeichnis verspricht eine Fülle von Informationen, die sehr breit gefächert sind. Bogenbau, Dinosauriersterben, Hundedressur, Erste Hilfe, Grammatik, Politik (usw.) - die Autoren haben offensichtlich nichts ausgelassen und kramen viel Nützliches und Witziges aus der Versenkung. Allerdings ist mindestens die Hälfte überflüssiger Ballast. Fußballregeln? Mal ehrlich, dafür braucht kein Junge (und kein Vater) ein Buch und für Grammatik und (sehr vereinfachte) Politik und Geschichte gibt es die Schule. Dieser Ballast geht leider zu Lasten der interessanten Themen, denen man mehr Tiefe hätte geben können. Reines Sachwissen kann man sich aus einem Lexikon holen. In Bezug auf den Titel sind viele Inhalte einfach zu theoretisch. Erwartet hätte ich persönlich viel mehr Naturwissen (Heimische Tiere, Bäume und essbare Kräuter, Warnung von giftigen Pilzen) und auch die Vermittlung von menschlichen Werten. Dingen, die man eben nicht in der Schule lernt. Dinge, die Tom Sawyer und Hucklerry Finn gekonnt hätten. Dazu zählt sicherlich nicht das Wissen um Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands und auch keine Grammatiklektionen. Trotzdem: Das Buch des britischen Autorenduos gibt durchaus wertvolle Anregungen, wenn auch nicht alle im Buch selbst zu finden sind. Von einem Kauf braucht man daher nicht abraten.

Dangerous Book for Boys: Das einzig wahre Handbuch für Väter und ihre Söhne
Autoren: Hal Iggulden und Conn Iggulden
Verlag: cbj Kinderbuch
ISBN: 978-3-570-13361-3
Preis: 19,95 Euro