Buchvorstellung: Bad Boy
„Bad Boy“ ist die Autobiographie des Schweizers Dominik Zidov, der in jungen Jahren nicht nur ein Problemkind war, sondern später auch im Milieu landete und kriminell wurde. Dies gipfelte letzten Endes auch in einer kurzen Haftstrafe. Der junge Mann aus Zürich widmete sich fortan dem Thaiboxen, welches er später mit dem Umzug ins Mutterland dieser Kampfsportart intensivierte. Durch Glück durfte er während seiner Anfangsjahre in Thailand an der Reality-Kampfsportshow „The Contender“ teilnehmen. Dort fiel er durch seine extrovertierte Art auf, gewann einen Kampf (gegen einen bereits verletzten Gegner) und schied im zweiten Match aus. Auch seine weitere Karriere im Muay Thai war durchwachsen, weshalb der Buchtitel doch sehr idealisiert zu werten ist. Trotzdem liest sich die Geschichte des Kämpfers slowenischen-kroatischer Herkunft flüssig, kratzt jedoch in vielen Punkten nur an der Oberfläche. Die selbstgefällige Eigendarstellung des Autors sorgt leider auch nicht für Sympathiepunkte. Hinzu kommt, dass der Titel (mit Ausnahme des Buchcovers) ohne Bilder auskommt. Eine gute Biographie sollte den Protagonisten auch bildlich in verschiedenen Stadien seines Lebens zeigen. Dass dies unterlassen wurde, unterstreicht die Seichtheit des Buches. Trotzdem mag der Titel an manchen Stellen zu gefallen, eine literarische Meisterleistung ist es jedoch bei Weitem nicht.
Bad Boy - Mein unglaublicher Weg vom Gangster zum Kampfsportidol
Autor: Zidov Akuma
224 Seiten
Verlag Orell Füssli
ISBN: 978-3-280-05509-0
Preis: 18,95 €
Bad Boy kann mit einem flüssigen Schreibstil punkten, jedoch fehlt der Erzählung viel zu oft der nötige Tiefgang, was durch die fehlenden Illustrationen auch untermauert wird.
23. April 2015