Regenjacke „P-NEW AGE“ von PROTECTIVE
Als PULSTREIBER-Leser bist du bestimmt jemand, der sich gerne an der frischen Luft bewegt und dies nicht nur bei strahlendem Sonnenschein. Somit bist du höchstwahrscheinlich auch schon einmal in einen unerwarteten Regenschauer gekommen. In der kälteren Jahreszeit ist dies selten ein Problem, da die meisten Outdoorjacken wetterfest sind und eine Kapuze haben. Bist du aber etwas spärlicher bekleidet, kann einen Regenguss schnell unangenehm werden. Daher sollte man vorsorgen.
Was also tun? Extra eine dicke Jacke mitschleppen, welche nur Platz im Rucksack stiehlt und das Gewicht erhöht? Nicht so schlau. Ein Poncho oder ein Regencape? Die lassen sich zusammenrollen und wiegen kaum was. Stimmt. Aber beim Tragen solltest du deine sportliche Aktivität besser einstellen. Sonst wirst du leider „dampfgegart“. Die verwendeten Materialien halten nämlich dicht und dies von beiden Seiten. Die Wärme, die bei Anstrengung abgibst kann somit nirgends entweichen und es bildet sich schnell Kondenswasser. Zudem steigt die Temperatur unter deinem Regenmantel und du schwitzt noch mehr. Somit bist du auch ohne Regen nass und gehst das Risiko einer Unterkühlung und Erkältung ein. Im besten Fall ist es immer noch unangenehm, wenn einem die Kleidung klatschnass am Körper klebt.
Weitaus sinnvoller wäre also eine Regenjacke, die trotz kompakter Maße und Gewicht den Regen abhält, dabei aber von Innen heraus atmungsaktiv ist. Ein solchen Modell möchten wir nachfolgend vorstellen.
Mission: Dampf ablassen, ohne zu baden
Aus dem niederbayerischen Passau kommt nicht nur die Firma „PROTECTIVE“, sondern auch deren neueste Outdoorbekleidung. Eine Regenjacke namens „P-NEW AGE“. Die in vier Farben erhältliche Textilie ist ein echtes Leichtgewicht (338 Gramm in Größe L). Durch das verwendet Ripstop-Außenmaterial ist sie aber trotzdem robust und abriebfest, so dass sie auch den Reibungen eines Rucksacks Paroli bieten kann. Dies macht sie nicht nur für Radsportler, sondern auch für Wanderer und Tourengänger interessant.
Dass sie mit ihrer 3-Lagenkonstruktion absolut wasserfest ist (20.000 mm Wassersäule), mag keine Überraschung sein. Schließlich ist dies ihre Haupteigenschaft. Was sie aber ganz besonders auszeichnet, ist der außerordentliche "Dampfdurchlass", wenn man dies so bezeichnen kann. Mit dieser Jacke, die sich auf Größe einer Banane zusammenrollen lässt, kann man auch bei weit geöffneten Himmelsschleusen weiterhin in die Pedale treten oder den Gipfel hinaufstapfen. Und dies ohne, dass man im eigenen Schweiße badet.
Verarbeitung und Ausstattung
Die Jacke ist insgesamt sehr gut verarbeitet, die Nähte und Verklebung von höchster Qualität. Auch der Reißverschluss ist robust und nicht so filigran und hakelig wie oft bei dünnen Jacken üblich. Absolut überzeugend ist die Kapuze, die sich links und rechts sowie im Hinterkopfbereich einstellen lässt. Im Stirnbereich verfügt die Kapuze über ein kleines verstärktes „Vordach“ (wie bei einer Schiebermütze). Klappt man dies nach hinten um, sitzt die Kapuze noch fester und rutscht auch in Bewegung kaum. Ob dies vom Hersteller so geplant war? Wahrscheinlich nicht, aber es funktioniert.
Lobenswert ist auch die dünne Fleece-Fütterung im Kragenbereich, die verhindert, dass sich die Jacke dort unnatürlich kalt anfühlt. Natürlich verfügt die Jacke auch über Taschen, welche verdeckt sind und sich jeweils links und rechts im Bauchbereich befinden. Sie sind sehr großzügig geschnitten und auch so positioniert, dass man bequem die Hände hineinstecken kann. Alles in allem hinterlässt die Regenjacke von PROTECTIVE einen sehr guten Eindruck und hält, was sie verspricht.
Kritikpunkte?
Perfektion ist ein hypothetischer Anspruch, daher gibt es auch paar kleine Kritikpunkte. Ein Kaufpreis von 200 Euro ist schon eine Ansage. Damit möchte ich nicht sagen, dass es vergleichbare Modelle woanders zum halben Preis gibt. Wohl kaum. Der Preis folgt nur insgesamt einer ungesunden Preisentwicklung innerhalb der Branche. Allerdings kann man bei dieser Jacke von einer sehr langen Nutzungsdauer ausgehen, also relativiert sich der Preis diesbezüglich.
Da ich aufgrund breiter Schultern eine Nummer größer bestellt habe, ist mein Modell auch entsprechend „geräumig“ - so wie ich es mag. Trotzdem endet die Jacke bei mir (1,86m Größe) nur kurz unterhalb der Hüftknochen. Zumindest im Gesäßbereich hätte ich mir (zwecks Spritzschutz auf dem Rad) noch ein paar Zentimeter mehr Länge gewünscht.
Keine Kritik, jedoch eine Frage bleibt bei der Ausstattung. Der Hersteller weißt in seiner Produktbeschreibung auf eine „Gamepocket hinten" hin. Wozu eine „Spieltasche“ benötigt wird, erschließt sich mir nicht. Noch interessanter ist, dass sich hinten überhaupt keine Tasche befindet. Ob ich hier etwas falsch verstanden habe? Egal. Mein Daumen zeigt bei dieser Regenjacke deutlich nach oben.
Zusammenfassung
Preis: 199,95 Euro
Gewicht: 338 Gramm in Größe L
Größen: Damen 36 bis 48, Herren S bis 5 XL
Farben: Schwarz, Weiß, Dunkelrot, Limettengrün
Zwei Tipps am Rande
Damit das Prinzip des „Dampfablassens“ funktioniert, solltet ihr auch entsprechend atmungsaktive Unterbekleidung tragen. Ich persönliche fahre sehr gut mit Merinowolle. Bei der Wahl des Rucksacks empfiehlt sich ein Modell mit einem Rückensystem, bei dem der Rucksack selbst nicht direkt auf eurem Rücken aufliegt. Nur so kann die Jacke auch hinten „atmen“.
Fotos (von oben nach unten): Unsplash, PR (Produktfoto) & Pixabay (Regenhintergrund), Stefan Brock
06. Mai 2021