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Street-Sport- und Begegnungspark in Dresden-Gorbitz eröffnet

Skatepark Gorbitz aus der Vogelperspektive

Gorbitz hat einen neuen Anziehungspunkt für Sportbegeisterte aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus. Am Omsewitzer Ring nahe der Coventrystraße ist ein einzigartiger Streetsport- und Begegnungspark entstanden. Hier kann man skaten, mit BMX-Rädern fahren, Fußball oder Basketball spielen, sich mit Freunden treffen oder dem Treiben von den vielen Sitzflächen aus einfach nur zuschauen. Anfang 2023 wird zusätzlich eine Tischtennisplatte aufgestellt.

Bauherr ist die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG), die allein in Gorbitz rund 6000 Wohnungen bewirtschaftet. Insgesamt wurden über eine Million Euro in die komplette Neugestaltung des etwa 3.300 m² großen Areals investiert. Eine Hälfte hat die EWG investiert, die andere Hälfte kam aus dem Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“, an dem Bund, Land und Stadt zu je einem Drittel beteiligt sind. Jetzt werden die Bauzäune abtransportiert und die Anlage steht allen ab sofort offen. Am 4. November wird die Eröffnung gefeiert.

Fließende Übergänge zwischen Skatepark und Sportarealen

Die ganze Anlage wurde als „Flow-Park“ gebaut, was bedeutet, dass die Fläche aus vielen Freiformelementen besteht und verschiedene „fließende“ Fahrwege anbietet. Außerdem überschneiden sich die Flächen für Sportarten wie Fußball oder Basketball. Sie wurden ohne Zäune oder Abgrenzung gebaut und ermöglichen vielfältige Begegnungen. Die Elemente der Skateanlage wurden als Unikate aus Spritzbeton und mit hohem manuellem Aufwand modelliert. Damit bekommt das Areal einen einzigartigen Charakter und ist auch ein Highlight für die stark vernetzte und reisefreudige Skateszene im In- und Ausland.

Projekt für die Jugend und Magnet für die Skateszene

In erster Linie hatte die EWG als Bauherr die jungen Gorbitzer und Dresdner im Blick, als sie die Modernisierung der Anlage ins Auge fasste. Damit wollte sie auch die in die Jahre gekommene Skateanlage sanieren, welche um das Jahr 2000 gebaut wurde und immer häufiger Ziel von Van-dalismus war. „Der Stadtteil Gorbitz befindet sich in einer Transformation und zieht immer mehr Familien an“, erklärt Vorstand Antje Neelmeijer. „Nachdem unsere Genossenschaft in den letzten Jahren sehr viel für die Bedürfnisse der Senioren getan hat, wollten wir mit dem Streetsport-Park einen Ort für junge Menschen schaffen, wo sie sich gerne treffen, wo sie aktiv sein können. Einen Ort, der auch Leute aus anderen Stadtteilen neugierig macht.“

Thomas Pieper, Abteilungsleiter Stadterneuerung im Amt für Stadtplanung und Mobilität, ergänzt: „Mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung hat die EWG in Gorbitz ein zeitgemäßes, in dieser Ausführung in der Landeshauptstadt Dresden einzigartiges Streetsport-Areal geschaffen und abermals einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Stadtteilentwicklung geleistet. So ist eine attraktive Freizeit- und Aufenthaltsfläche für Kinder und Jugendliche im Stadtraum Gorbitz entstanden, die es aufgrund ihrer Gestaltungsqualität ebenso vermag, Sport- und Bewegungs-interessierte aus dem gesamten Stadtgebiet anzuziehen. Als Ort der Bewegung, des Miteinanders und der Kommunikation schafft die Anlage die Voraussetzungen, um den sozialen Zusammenhalt und die Vernetzung innerhalb des Stadtteils, aber auch darüber hinaus wirksam zu stärken.“

BMX-Fahrer auf dem Street-Sport- und Begegnungspark Gorbitz

Planungsprozess unter Mitwirkung der Skateszene

Den Anstoß für die Neugestaltung des Areals gaben vom Skaten begeisterte Gorbitzer Jugend-liche, die im „Treberhilfe e.V.“ organisiert sind. Sie standen im regelmäßigen Kontakt mit der Mitarbeiterin für Soziales bei der EWG und hatten wie die Genossenschaft den Wunsch, das Vandalismus- und Müllproblem auf der damaligen Skatefläche zu lösen. Im November 2019 fand ein erster Workshop der EWG und der Treberhilfe statt, um Ideen für die künftige Nutzung des Areals zu sammeln. Hier entstand der Kontakt zum Skateverein „248 Wheels e.V.“, der dem Vorstand der EWG Beispiele moderner Skateanlagen in ganz Europa präsentierte. Mit anstecken-der Begeisterung, denn im Anschluss gründete die EWG eine Projektgruppe und suchte ein Planungsbüro für die Konzeption einer neuen Skateanlage.

Mit der Firma „Endboss“ wurde ein erfahrenes Planungsbüro für Skate- und Streetsport-Anlagen gefunden, das auch durch seine Herangehensweise überzeugte. Planer und Planerinnen von „Endboss“ zogen im Frühjahr 2021 für einige Wochen in eine Wohnung der Genossenschaft in Sichtweite der Skateanlage ein und beschäftigten sich auf Streifzügen intensiv mit dem Charakter des Stadtteils und den Bedürfnissen der Bewohner. Darauf aufbauend lebten vier Künstler und Künstlerinnen drei Monate vor Ort und erforschten auf künstlerische Weise den Stadtraum, um Potentiale und Besonderheiten des Stadtteiles herauszuarbeiten. Im Ergebnis entwickelte „Endboss“ das Konzept für einen kombinierten Skate- und Streetsport-Park, der die Begegnung und die stärkere Durchmischung der Bevölkerungsgruppen in Gorbitz bewirken sollte. Während dieses Prozesses konnten Jugendliche aus Gorbitz an einer Planungswerkstatt teilnehmen.

Durchdachtes Baukonzept

Auch das Prinzip einer nachhaltigen Bauweise, bei der vorhandene Materialien wieder genutzt und nicht entsorgt werden sollten, war ein Argument bei der Auftragsvergabe. So wurden nahezu alle alten Oberflächen und Elemente, die nicht wieder verwendet werden konnten, zerkleinert und in der Tragschicht eingebaut. Frühere Betoneinfassungen finden sich als Sitzelemente wieder, ehemalige Absturzgeländer markieren heute den Eingang. Das gesamte Areal, das früher durch seine „Kessel-Lage“ schwer einsehbar war, wurde angehoben und wirkt heute durch die offene Gliederung einladend und sicher.

Die Skateanlage vereint verschiedene frei geformte Elemente mit Unikat-Charakter und kann von Anfängern und Fortgeschrittenen befahren werden. Ein optischer Höhepunkt ist die „Bowl“, außerdem gibt es Vulcanos, Ledges, Curbs, eine Downhill Area, ein Fly-Out und eine Vielzahl an Rampen. Für das Freiform-Verfahren wurde gelb durchgefärbter Spritz-Beton verwendet. Diese Arbeiten wurden durch die Firma YLR, Yamato Living Ramps, ausgeführt. Die Entscheidung für den durchgefärbten Beton ist ein weiteres Beispiel für den nachhaltigen Ansatz der Planer und der EWG beim Bau der Anlage, da sich die Oberfläche im Unterschied zu Beton mit Farbanstrich nicht so schnell abnutzen wird.

Skate- und Sportflächen wurden behutsam in die Landschaft eingebettet

Die Dresdner Firma GLF Garten und Landschaftsbau übernahm die kompletten Abbruch – und Vorbereitungsarbeiten und sorgte für die Einbettung der Sportanlage in die angrenzenden Grünflächen. Besonders aufwändig war das mehrstufige Anlegen der Tragschichten für die Betonelemente des Skate Parks, für die zerkleinerte Betonfragmente und Asphaltschichten der früheren Anlage verwendet wurden. Außerdem wurden neue Wege, Rasenflächen und Blumenwiesen angelegt, die Entwässerung neu angebunden und 21 neue Gehölze gepflanzt.

Fotos: EWG / Toni Kretschmer

02. November 2022

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