RB Leipzig: eine Mannschaft und seine Stars im Portrait
Rasenballsport Leipzig, an was denkt man bei diesem Begriff? Genau, zunächst „nur“ an Red Bull. Aber wie genau entstand die Ausnahmemannschaft eigentlich und wer führte das Team zum Erfolg? Im Jahre 2009 gegründet und RB Leipzig abgekürzt, übernahm der Verein zur Saison 2009/2010 das Startrecht des SSV Markranstädt in der fünftklassigen Oberliga Nordost. Mittlerweile spielt die 1. Herrenmannschaft seit der Saison 2016/17 in der Fußball-Bundesliga ganz vorne mit und trägt ihre Heimspiele in der Red Bull Arena aus. Ins Leben gerufen, wurde der Verein von der Red Bull GmbH Initiative, weshalb sie auch manchmal als Red Bull Leipzig bezeichnet werden. Die Vereinsmitglieder stehen in enger Verbindung zu Red Bull, weshalb der Verein auch von diesen kontrolliert wird. Aufgrund des rapiden sportlichen Erfolgs, den viele Fußballfans deutschlandweit, begünstigt durch die enormen finanziellen Mittel seit Beginn der Red Bull Ära, werden die Leipziger häufig mit negativen Schlagzeilen in Verbindung gebracht. Diese Anfeindungen reichen bis hin zu Protesten gegen den Club, durchgeführt von Fangruppen anderer Vereine. Unteranderem kam es bereits zu Spielabsagen rund um den Verein aus dem Osten.
Am 8. Mai 2016 stieg RB Leipzig mit ihrem 2:0 Heimerfolg gegen den Karlsruher SC am vorletzten Spieltag der Saison 2015/16 in die 1. Fußball-Bundesliga auf. Dies lag eventuell auch daran, dass der Verein vor und während der Saison mehr Geld für Spieler in die Hand genommen hat als je zuvor. So konnte z.B. der Juniorennationalspieler Timo Werner für rund 10 Millionen Euro vom VfB Stuttgart akquiriert werden. Neben der Verpflichtung von Timo Werner wurde auch der Schotte Oliver Burke für rund 18 Millionen Euro von Nottingham Forrest losgeeist. Dabei hatte RB Leipzig sogar Mannschaften wie den FC Bayern München oder FC Liverpool aus dem Rennen gestochen. Des Weiteren gelang es den Verantwortlichen von RB Leipzig den österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl für den Verein zu begeistern, woraufhin er seinen auslaufenden Vertrag beim FC Ingolstadt nicht verlängerte.
Das erste Spiel der Saison 2016/17 ging mit einem 2:2 Unentschieden gegen die TSG 1899 Hoffenheim aus. Am zweiten Spieltag holten sie bereits den ersten Dreier der Vereinsgeschichte gegen Borussia Dortmund. Dem jungen Guineer Naby Keita gelang damals kurz vor Ende der Partie der 1:0 Siegtreffer. Die Mannschaft schaffte es als erster Bundesliganeuling am sechsten Spieltag noch immer ungeschlagen zu sein. Mit einem 3:2 Sieg wurden sie deshalb am 18. November „zum besten Aufsteiger aller Zeiten“ gekürt. Dies war begründet, weil der RB am 11. Spieltag noch ungeschlagen war und den bis dahin bestehenden Rekord des MSV Duisburgs aus der Saison 1993/94 aufhob. Aber auch weil bislang kein Aufsteiger am 11. Spieltag 27 Punkte vorweisen konnte und sie an diesem Spieltag infolge einer 0:1 Niederlage der Bayern in Dortmund die Tabellenführung vor den Münchenern erreichten. Diese Positivserie endete erst am 14. Spieltag, als sich die Leipziger ausgerechnet gegen den Altverein des Trainers Ralph Hasenhüttl, dem FC Ingolstadt, mit 0:1 geschlagen geben mussten und den Platz an der Sonne wieder an die Münchener verloren. In der Rückrunde spielte RB nicht mehr so konstant wie zuvor, dennoch hielt die Truppe um Werner, Keita und Burke den Anschluss an die Tabellenspitze und konnte sich letztlich den Titel des Vizemeisters sichern. Dadurch qualifizierten sich die Leipziger für die UEFA Champions League der Saison 2017/18. Auch für die kommende Saison ist das Ziel ein erneutes Ticket für die europäische Königsklasse, der Champions League, zu lösen. Fragt man Fans und Experten, so gehen die Meinungen stark auseinander, ob RB Leipzig dieses Kunststück erneut gelingen wird. Die Online Buchmacher von BetStars haben ebenfalls eine ziemlich ambivalente Meinung zur aktuellen Saison. Generell stehen die Chancen nicht schlecht, da sie nach dem letzten Spiel der vergangenen Saison eine Bilanz von 20 Siegen, sieben Unentschieden, sieben Niederlagen und 67 Punkten insgesamt erreichten und auch in dieser Saison recht stark aufspielen. Ein beachtliches Ergebnis für einen Verein, der vor sieben Jahren noch die Sportplätze der Oberliga Nordost bereiste.
Die Saison 2017/18 startete dabei durchaus durchwachsen, da das erste Bundesligaspiel gegen Schalke mit 0:2 verlorenging. Die nachfolgenden Siege gegen den SC Freiburg und den Hamburger SV brachten den Leipziger wichtige Punkte ein, um einen der vorläufigen Spitzenränge der Liga zu belegen. Nach einem Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach und einer Niederlage gegen den FC Augsburg rutschten sie ab und mussten Federn lassen, was aber mit einem Sieg gegen Dortmund wieder aufgeholt werden konnte. Mittlerweile erspielten sich RB Leipzig aber wieder einen Platz im oberen Tabellendrittel hinter dem amtierenden Deutschen Meister Bayern München.
Die Leistungen vergangener Partien im nationalen sowie internationalen Wettbewerb machen den Leipzigern Mut für das Restprogramm, um einen der internationalen Plätze in der Bundesliga zu erreichen. In der Europa League warfen sie in der Zwischenrunde bereits den italienischen Traditionsverein SSC Neapel aus dem Turnier und nun haben sie derzeit alle Trümpfe in der Hand, um auch das Achtelfinale gegen Zenit St. Petersburg für sich zu entscheiden. RasenBallsport Leipzig empfiehlt sich somit weiter für künftige Aufgaben, um den deutschen Fußball positiv auf der internationalen Bühne zu repräsentieren.
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23. März 2018